GRETE FLACH, die weise Frau von Büdingen
Liebe Leser, heute nun mein weiterer Tatsachenbericht zu dem Verbrechen an Grete Flach. Nun wird dieser Fall noch krimineller als er ohnehin schon ist. Sofort nach Bekanntwerden des nächtlichen Verschwindens dieser freidliebenden Frau aus ihrem Hause rief ich als ihr Neffe vor Ort telefonisch das Einwohnermeldeamt der Stadt an, den Leiter der mir gut bekannt war und teilte ihm das Verschwinden meiner Tante mit und fragte, ob das Ordnungsamt wisse wo die Frau verblieben sein könnte. Seine Antwort mitgeschrieben, Herr Maier, wir wissen nicht wo sich ihre Tante Frau Flach aufhalte.
Daraufhin kam mir sofort der Gedanke, dass mich der Amtsleiter, welcher als solcher auch dem städtischen Magistrat angehörte belogen hat und er den Verbleib der verschwundenen Frau doch kannte und er es mir verschwieg. Dieser spontane Verdacht ergab sich daraus, weil der Magistrat der Stadt schon seit längerem ein geradezu vehementes Interesse am Nachlass der Frau—ihrer Immobilie an Haus und Grundbesitz in guter Lage der Stadt hatte und die Frau kinderlos war und damit einst kein Pflichtteil zu zahlen war.
Immerwieder erfolgten Besuche von Abordnungen des Magistrates in ihrem Hause um sie wie sich herausstellte zu überreden, der Stadt doch ihre Immobilie zu vermachen noch zu ihren Lebzeiten. Der erste Vorwand, welcher sich als Lüge herausstellte war der, dass man der betagten Frau weismachen wollte, die Stadt brauche sehr dringend ihr passend gelegenes Grundstück um dort einen Kindergarten zu errichten, und wollte mit diesem Vorwand wohl die Tränendrüse der Frau rühren. Frau Flach lehnte ab und sagte was sie mir bei meinem nächsten fast täglichen Besuchen sagte, in ihrem Alter könne sie kein Kindergeschrei vor ihrem Haus brauchen, sie wolle ihre verdiente Ruhe haben und lehnte ab.
Nach einer Zeitlang, als Gras über die Sache gewachsen war und man glaubte die Frau habe diesen Besuch längst vergessen, erschien erneut eine Abordnung des Magistrats bei ihr im Hause wie sie mir hervorhebend sagte mit überschwänglicher freundlicher Begrüßung, welche sich als Heuchelei herausstellte um das Vertrauen der Frau erschleichen zu wollen. Die Abordnung des Magistrats sprach wieder auf ihre Immobilie an. Dieses Mal gaukelte man der betagten Frau vor, man würde ihr Grundstück dringend brauchen, um dort einen Parkplatz zu errichten. Frau Flach mit strengen Blick zu den Herren gewandt fragte sie, warum sie denn so lügen würden? Die Gegenfrage kam zurück, warum denn Frau Flach? Die Antwort war, na denken Sie mal an Ihren letzten Besuch vor ein paar Monaten, da brauchte die Stadt mein Grundstück ja so dringend für einen Kindergarten und plötzlich brauche man es für einen Parkplatz für stinkende Autos?
Streng und korrekt wie jeder diese Frau Kannte sagte sie zu den Herren, verlassen sie mein Haus und kommen sie nie wieder. Ich habe selbst Angehörige die einst mein Grundstück nutzen sollen, warum soll ich es an Fremde verschenken? Sie öffnete die Tür und wies den Herren vom Magistrat den Weg nach draußen und sagte, kommen Sie nie wieder, es ist zwecklos. Soweit mein heutiger Bericht, die Fortsetzung der Tatsachen folgt in Kürze-
Ihr Kurt Maier, Neffe der weisen Frau von Büdingen GRETE FLACH